Der Schlankheitswahn beschert den Herstellern von rezeptfreien Arzneimitteln und Nichtarzneimittel sowie diätetische Lebensmitteln Millionenumsätze. Warum schwitzen, wenn es auch einfacher geht: Pille einwerfen – fertig. Oder so ähnlich. Immerhin versuchen viele, dem Speck an der falschen Stelle mit Appetitzüglern zu Leibe zu rücken, die in der Regel rezeptpflichtig sind. Das Gesundheitsrisiko wird dabei nicht bedacht: Appetitzügler enthalten Amphetamine oder Ephedrin und verursachen Nebenwirkungen, wie Herz-Kreislaufbeschwerden. Nach Absetzen der Mittel ist die Gewichtsreduzierung schnell wieder dahin (Jojo-Effekt).
Vor allem das eigene Konto belasten Fett verschlingende Algen und Zitronensäure-Präparate und der als Fettkiller teuer angebotene Pu-Erh-Tee aus China. Sie mögen zwar den Stoffwechsel ankurbeln und verdauungsfördernd wirken, aber ihre schlank machende Wirkung ist nicht erwiesen.
Mit Ballast- oder Quellstoffen angereicherte Mittel sollen schneller satt machen, da sie durch Aufquellen ein Sättigungsgefühl hervorrufen. Viele vergessen, dem Körper bei der Einahme genügend Wasser zuzuführen, weil sonst die Gefahr eines Darmverschlusses besteht. Eine Änderung des Essverhaltens bewirken diese Mittel auch nicht.
Frei verkäufliche Eiweiß- und Nährstoffpulver, sogenannte Trinkdiäten, enthalten wenige Kalorien und sind schnell zubereitet. Wer damit Gewicht verliert, kann dies nur mit einer Ernährungsumstellung halten.
Werden Schlankheits-Tees längerfristig zum Schlankwerden eingesetzt, drohen gesundheitliche Gefahren. Wasser wird vermehrt ausgeschieden, mit ihm wichtige Mineralstoffe. Herzrhythmusstörungen können die Folge sein. Abführmittel fördern die Darmträgheit und erhöhen das Darmkrebsrisiko, als Schlankheitsmittel sind sie nicht geeignet.