Wie wir in den Wald hineinrufen, so schallt es heraus

Wald

Wie man den Wald vollmüllt, so bleibt er, möchte ich ergänzen. Weil wir Menschen der Natur zusetzen, rief die Bundeswaldministerin Julia Klöckner zum Internationalen Tag des Waldes zu Achtsamkeit und Rücksichtnahme in den heimischen Wäldern auf. Ob das reicht?

Jeder kann dazu beitragen, dass unser Wald gesund bleibt und dort, wo er geschwächt ist, wieder zu Kräften kommt. Das fängt mit eigentlichen Selbstverständlichkeiten an: Etwa, dass Müll nicht in den Wald gehört. Doch leider sehen wir, dass die illegale Entsorgung zunimmt. Für Waldböden, Pflanzen, Gewässer und die Tiere ist das eine große Belastung. Unsere Wälder sind sensible Ökosysteme, die sich schlecht mit Autobatterien, alten Kühlschänken oder Plastik vertragen. Aber auch bereits das versehentlich beim Sport oder Wandern verlorene Papiertaschentuch braucht bis zu fünf Jahre bis es vollständig verrottet. Bei zurückgelassenen Plastiktüten sind es etwa 20, bei im Wald entsorgten Windeln rund 450 Jahre.
Deshalb mein Appell: Unsere Wälder bieten uns so viel, wir müssen pfleglich mit ihnen umgehen. Zu Achtsamkeit im und Rücksichtnahme auf den Wald – dazu rufe ich uns alle auf!

Wie recht die Bundeswaldministerin hat! Im Grunde wissen wir es ja, aber einige Dinge sind uns vielleicht noch nicht ganz klar, auf die sie explizit hinweist:

Beispiele, wie lange es dauern kann, bis Müll im Wald vollständig verrottet

  • Beschichtetes Bonbonpapier: 80 Jahre
  • Zigarettenkippe: 10 Jahre
  • Bananenschale: 3 Jahre
  • Kerngehäuse eines Apfels: 2 Monate

Grünabfälle gehören ebenfalls nicht in den Wald, auch wenn sie organisch sind. Der Wald ist eine gut abgestimmte Lebensgemeinschaft. Der Grünschnitt stört beim Verrotten das Mikroklima, eingeschleppte Pflanzen können die heimische Flora verdrängen.

Wer Abfälle im Wald entsorgt, verstößt gegen geltende Gesetze, es drohen hier Ordnungs- und sogar hohe Bußgelder. Die Kosten für die Entsorgung des Mülls im Wald müssen vom Waldbesitzer getragen werden: Im Staats- bzw. Kommunalwald wird dieses letztlich durch Steuern und Abgaben der Allgemeinheit finanziert. Im Privatwald trägt der Eigentümer in den meisten Fällen die Kosten selbst.
Quelle: BMEL.de

Kommentar der Redaktion: Lassen wir den Worten taten folgen! Jeder kann dazu beitragen, dass unser schöner Wald, eine Oase und Lebensader, für Mensch und Tier gesund und überhaupt erhalten bleibt. Durch die trockenen Sommer der letzten Jahre leidet er schon genug, kann jeder bei einem Waldspaziergang selber feststellen.

Nur wer den Wald versteht, erlebt und auch schätzt, kann dessen Funktionen und Aufgaben überzeugend vertreten, nachhaltig vermarkten und ihn damit auch als wichtigen Lebensraum schützen.

Quelle: waldbuero.com

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