Alles corporate?

Screenshot Titkit.com
Die Logo-Entwicklung hat ein Schweinegeld gekostet, das neue Geschäftspapier ist vom Feinsten, die Firmen-Website zeigt her, was technisch heutzutage so alles möglich ist.

Eine schöne Fassade, dieses Corporate Design. Aber dann wird die Netzwerk-Gemeinde vor den Kopf gestoßen, der fragende Kunde mit allgemeinen Floskeln abgespeist. Man hat mal wieder am falschen Ende gespart – bei Corporate Communications (Öffentlichkeitsarbeit – wer braucht das schon …). Dabei kann das eine nicht auf das andere „Corporate“ verzichten, um ein einheitliches Unternehmensbild abzugeben. Die Rede ist von Corporate Identity (CI): Corporate Design, Corporate Behaviour und Corporate Communications.


Gerade wer sich ganz frisch als Unternehmer aufstellt, hat eine Menge Rennerei und Formalitätenkram zu erledigen. Die eigentliche Geschäftstätigkeit steht natürlich im Vordergrund der Planungen. Wenn Logo, Geschäftspapiere, Werbeartikel, Flyer und anderes fertig sind, freut sich jeder über den gelungenen Start, die Kommunikation gerät dann leicht ins Hintertreffen. Naja, eine Website habe man ja schon …

Nur: Die guten Kontakte wollen auch zuvorkommend angesprochen werden, die Webuser lassen sich nicht mehr so leicht von einem blendenden Äußeren vereinnahmen, die qualifizierten Mitarbeiter wollen konstruktive Kritik und keine unflätigen Zurechtweisungen, Lieferanten und Geschäftspartner lieben klare Aussagen statt seitenweise Aufgewärmtes … Beispiele gäbe es viele.

Zweifellos liegen in der Kommunikation große Chancen, und das jeden Tag. Im Gegensatz dazu wird ein Logo nur einmal entwickelt, in der Regel jedenfalls. Wer um öffentliches Vertrauen wirbt, sollte auch an seine Sprache, die vorherrschende Tonalität, klare Regeln für die interne Kommunikation sowie soziale Netzwerke u. ä. denken.

Mir fallen spontan einige Beispiele ein:

  • Für den einen ist das respektvolle „Du“ in Ordnung, anderswo wäre dies unpassend.
  • Ausländische Kontakte erfordern evtl. Informationen in einem anderen Sprachstil.
  • Pressetexte müssen nicht immer vor Fachjargon strotzen.
  • Ein Unternehmen verhält sich auch in einer Problemsituation nach außen souverän und hält keine für die Öffentlichkeit wichtigen Informationen zurück.
  • Der Vortrag wirkt authentisch …

Was überhaupt nicht geht: Mitarbeiter erfahren aus der Zeitung, was im Unternehmen passiert. Alles schon dagewesen und immer wieder, hoffentlich nicht bei dir!
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