Kataloge, Broschüren, Magazine – das Einsatzgebiet von sog. Flip-Books ist vielfältig. Vor allem im kommerziellen Bereich findet man häufig blätterbare Medien, die übersichtlich Inhalte darstellen, ein Gefühl von Umblättern vermitteln, geteilt und mit interaktiven Hotspots versehen werden können. Was man früher mit Flash darstellte, wurde durch die modernere HTML5-Technologie abgelöst, damit Browser nicht ins Schlingern kommen. Vorausgesetzt, man verwendet keinen antiken Browser. Die responsive Darstellung der Blätterbücher ermöglicht das komfortable Ansehen auf verschiedenen Bildschirmen. Desktopmonitor oder Mobilgeräte sind also kein Problem mehr.
Für unsere Medienproduktionen haben wir uns schon viele Software- und Online-Lösungen angesehen. Die Entscheidung darüber, welche die passende für das eigene Unternehmen ist, hängt wie so oft von sehr vielen Faktoren ab. Man muss sich fragen, welche Features man tatsächlich braucht und wie häufig man Flip-Books generieren und publizieren möchte. Je umfangreicher das Angebot an Optionen, desto teurer wird es. Oder aber man überlässt einem Dienstleister die Planung und Bearbeitung bis hin zum fertigen Buch oder Katalog. Einige wenige Hersteller verkaufen Software zum Installieren auf dem eigenen System. Hier greifen dann verschiedene Nutzungsmodelle, wie Support für ein Jahr, Updates usw.
Zum Ausprobieren eignen sich Trial-Versionen und Free-Modelle, die im Leistungsumfang deutlich eingeschränkt sind. Allerdings helfen eigene Erfahrungen durch das Ausprobieren sehr bei der Entscheidungsfindung.
Für unsere Magazine testeten wir unterschiedliche Software-Lösungen, u. a. Pageflip des ungarischen Herstellers Iparigrafika* Ltd. (lt. Copyright auf der Internetseite, ein Impressum habe ich nicht gefunden), weil wir die Flip-Book-Dateien auf dem eigene Server hosten können, und zwar hinter einer Paywall. Viele kostenlose Publikationen benötigen diese Option nicht, ein weiteres Kriterium zur Wahl der passenden Software.
Das Datenpaket, das u.a. ein WordPress-Plugin enthält, ist eher etwas für erfahrene Webmaster, siehe diese Dokumentation . Wenn man das Programm auf dem eigen Server laufen lässt, muss man Zugriff auf Dateien haben, die anzupassen sind. Die wenigsten Nutzer werden diesen Weg wählen. Deshalb beschränke ich mich hier auf den Online-Converter.
Pageflip-Online-Konverter
Das Online-Tool konvertiert mit wenigen Klicks eine PDF in ein Flip-Book, bestehend aus mehreren Dateien. Zum Aufruf des blätterbaren Buches bzw. Magazins genügt die mitgelieferte index.html. Im Beispiel haben wir dem Button den Link zu einem Flip-Book zugewiesen per <a href="https://www.deineURL.de/irgendwas/index.html">Linktext (im Beispiel: Magazin-Vorschau>)</a>
. Ebenso könnte man ein Bild, z. B. vom Cover, auf diese Weise verlinken.
Wir hätten an dieser Stelle gerne ein Beispiel gezeigt, aber unsere Testlizenz funktioniert nicht mehr.
Doch nun der Reihe nach.
Flip-Book hochladen
Nach Aufruf der Seite Page Flip 5
- auf Try PDF to Pageflip klicken
- Lizenzschlüssel eingeben/bei einer Testversion den Lizenzschlüssel zunächst anfordern (auf den entsprenden Link klicken) => Start Converter
- Datei hochladen => Browse files
Man muss 1 fertiges PDF hochladen, mehrere Seiten in einzelnen PDF-Dateien funktionieren nicht.
Optional ist ein Verweis auf ein bereits im Internet befindliches PDF-Dokument möglich.Password protected or Encrypted PDF files are NOT supported.
- Nach dem Upload sieht man Vorschaubilder der einzelnen Seiten sowie Tabs für die Konfiguration.
- Die Lizenz ist an Domains gebunden, die man vor dem Konvertieren festlegt. Was aber, wenn man seine Webseiten umbaut/umzieht?
- Gibt es eine Beschränkung hinsichtlich der Anzahl der Seiten und der zu konvertierenden PDFs?
- Kann man ein bereits konvertiertes Flip-Book nachträglich ändern, bspw. eine Farbe? Soweit wir getestet haben, nicht. Man müsste die PDF nochmals hochladen und die Konfiguration erneut machen.
- Wann muss ein Unterordner konfiguriert werden?
- Wie oft erscheinen Updates?
Wir fanden einen Hinweis, dass Updates auf Folgeversionen 5.x kostenlos sind.
Flip-Book konfigurieren
Hinter mehreren Tabs verbergen sich unterschiedliche Einstellungsoptionen sowie auch unter Advanced Options
. Die meisten sind selbsterklärend, eine Hilfe gibt es nicht.
Flip-Book konvertieren und herunterladen
Sind alle Einstellungen getätigt, genügt ein Klick auf den Generieren-Button. Die fertigen Dateien zum Einbinden auf der eigenen Internetseite werden auf der Festplatte abgelegt und müssen danach per FTP auf den eigenen Server übertragen werden.
Das Plugin testeten wir nicht, da wir es nicht benötigen.
Das war es auch schon.
Tutorial des Herstellers
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Lizenzen und Support
Mehrere Lizenzmodelle werden angeboten, ab $55. Der Support ist kostenlos und erfolgt über die angegebene E-Mail-Adresse. Erfahrungsgemäß dauert es ein wenig mit der Antwort. Die Korrespondenz erfolgt in englischer bzw. ungarischer Sprache.
Die Software inkl. API bietet noch eine Reihe weiterer Konfigurationsmöglichkeiten, wie den Einbau interaktiver Hotspots. Auch diese Option haben wir nicht getestet, weil sie im Online-Tool nicht verfügbar ist. Schade, dass der Online-Konverter hier noch nicht aufgerüstet hat.
Offene Fragen
Was sonst noch auffiel
Beim Aufruf des Blogs und anderer Seiten zeigte der Browser trotz (oder gerade wegen) des HTPPS-Links eine Sicherheitswarnung an. Deshalb haben wir da nicht reingeschaut.
Fazit
Guter Ansatz zu moderaten Preisen. Sehr entwicklerlastig. Moderne Webtechnologie dank HTML5 und responsiver Darstellung. Online-Konverter leicht bedienbar.
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