Die Uhr des gegenüberliegenden Rathauses schlägt acht. Zeit, endlich aufzustehen und ein wunderbares Frühstück mit Aussicht zu genießen!
Der Novemberregen ist eine Pfütze von gestern. Im Hotel Cort am Placa de Cort scheint bereits die Sonne
: Kellnerin Ines ist wie immer stets gut gelaunt und begrüßt mich mit einem herzlichen und strahlenden Lächeln und erkundigt sich nach meinem Befinden.
Todo bien!,
gebe ich zurück. Das typisch mallorquinische Rautenmuster ziert nicht nur die Schürze von Ines, sondern findet sich in vielen Gestaltungsvarianten überall im Hotel wieder.
Das Frühstück à la card bildet den Auftakt meiner ganz privaten morgendlichen Sightseeing-Tour durch die Fenster des Hotels: Hübsch zurechtgemachte Spanierinnen, warm eingepackt in modische Klamotten, eilen zur Arbeit, Männer hasten mit großen Schritten davon, manche mit dem Handy am Ohr, es kann ja nicht schnell genug gehen, die täglichen Probleme zu lösen.
Ein Herr in kurzer Hose und T-Shirt schlenkert mit einer Tüte vom Bäcker direkt am Hotelfenster vorüber. Unverkennbar ein Tourist, für den Mallorca immer schönes Wetter bereithält.
Als ich gerade dabei bin, den Naturjoghurt mit geschnittenen Früchten anzureichern, schlängelt sich eine Gruppe Schulkinder in Richtung Olivo. Sicherlich erklärt ihnen der Lehrer gerade, dass der Baum bereits mehr als neunhundert Jahre alt ist und erst vor ca. zwanzig Jahren auf dem Plaza de Cort eingepflanzt wurde. Seither ist er Wahrzeichen, Treffpunkt, Institution.
Die ersten Sonnenstrahlen des Tages fallen in den Raum, der sich mit anderen Gästen gefüllt. Nach einem weiteren Cappucino habe ich Lust, mich unter die Besucher der Stadt zu mischen! Morgen wird das Sightseeing in dieser Form ausfallen, denn ich ziehe um in das Schwesterhotel Tres, wo ich mit Blick in einen gemütlichen Patio den nächsten Tag in Palma planen werde.
