Gastbeitrag von Hans Kormann
Seniorenbeisitzer, Gewerkschaft der Polizei, Bezirksgruppe Oberfranken
Ob per Smartphone, Computer oder Tablet: Online einzukaufen ist bequem, oft günstig – aber auch mit Risiken verbunden. Worauf sollte man unbedingt achten?
Auch wenn Designer-Schuhe oder das neueste Handy zum Schnäppchen-Preis verlockend klingen, stecken nicht immer seriöse Angebote dahinter. Sogenannte Fake Shops tummeln sich im Netz und ziehen Online-Bestellern Geld aus den Taschen. Dahinter stecken jedoch Betrüger, die zum Teil real existierende Online-Shops kopieren. Nach geleisteter Zahlung erhalten die Kunden das Produkt entweder gar nicht oder in sehr schlechter Qualität. Doch wie schützt man sich vor gefälschten Seiten?
So erkennt man Fake Shops
Internetadressen
Adressen, die auf .de.com
enden, könnten ein Warnzeichen sein. Und: Wenn der Name der Domain nicht zum Angebot passt, sollten alle Alarmglocken klingeln.
Zahlungsmöglichkeiten
Kein gutes Zeichen ist es, wenn bei der Bestellung nur Vorkasse angeboten wird.
Gütesiegel
Siegel von Prüfinstituten sind nützlich – aber nicht immer echt. Wer auf das Siegel klickt, dem sollte angezeigt werden, seit wann der Shop zertifiziert ist. Die Siegel von Trusted Shops, TÜV Süd Safer Shopping oder Internet Privacy Standards sind in der Regel in Ordnung.
Kundenbewertungen
Der Shop hat ausschließlich Fünf-Sterne-Bewertungen? Dann sollte man auch andere Bewertungen in sozialen Medien oder Foren anschauen.
Impressum
Ein Blick ins Impressum kann Aufschluss über die Echtheit des Shops geben. Ist es erst gar nicht vorhanden, solltet ihr lieber woanders kaufen – denn in Deutschland gibt es eine Impressumspflicht, an dies sich seriöse Shops halten.
Sicher bezahlen
Auf Rechnung, Vorkasse oder via PayPal: Die Zahlung auf Rechnung ist am Sichersten. Wenn diese Zahlungsmöglichkeit aber nicht angeboten wird, solltet ihr eine Zahlung per Lastschrift bevorzugen, bei dem Kunden innerhalb von acht Wochen den abgebuchten Betrag von ihrer Bank zurückbuchen lassen können. Das hilft dann, wenn die Ware nicht ankommt.
Bei der Option der Vorkasse geht das in der Regel jedoch nicht. Deshalb solle man diese Zahlart nicht akzeptieren.
Wer all diese Regeln beachtet, ist normalerweise auf der sicheren Seite und vor Betrügern geschützt!
Anmerkung der Redaktion Tendency
Wir bedanken uns bei Hans Kormann sehr herzlich für seine wichtigen Ausführungen. Wer Fragen an den Autor stellen möchte, kann dies im Kommentarfeld tun oder schreibt ihn direkt an: a096432907@t-online.de.
Im oben gezeigten Bildzitat von uns handelt es sich um einen echten Fake-Shop, der u. a. auf diversen Internetseiten als solcher gelistet ist, wie bspw. auf
Das Problem dabei ist, dass diese Art von Shops schnell online geht und ebenso schnell wieder verschwindet. Nachschauen in den Listen oder eine Meldung lohnen sich trotzdem. Die Betreiber überprüfen natürlich eure Meldung, denn es dürfen keine unbegründeten Meldungen veröffentlicht werden (Rufschädigung, Verleumdung usw.)
Ihr könnt bspw. mit der Wayback Machine herausfinden, ob es ältere Seiten des Shops überhaupt gibt (wenn keine vorh., kritisch sein), wer Domaininhaber ist (aufgrund DSGVO leider kaum noch ermittelbar) usw.
EDV-Experten raten immer zur Anzeige. Im Beispiel oben konnte der Inhaber nicht ermittelt werden, die Ermittlungen wurden eingestellt.